Bewertungskriterien

Bewertungskriterien

 

Umsatzwertverfahren
Um für Ihren Bestand einen Wert zu ermitteln nimmt dieses Verfahren Ihre bisher erzielten Umsätze als Maßstab. Durch Schätzungen und branchentypische Faktoren wird ein sicher erzielter Jahresumsatz kalkuliert. Des Weiteren werden Vermögensgegenstände noch dazu addiert. Hierbei treten Schwankungen auf, da Sie natürlich nicht in jedem Jahr die gleichen Umsätze erwirtschaften. Das Verfahren gibt also nur einen Teileinblick in den Wert Ihres Versicherungsbestands. Deshalb setzen wir noch auf zwei weitere Verfahren, um eine genaue Bewertung vornehmen zu können.

Ertragswertverfahren
Dieses Verfahren liegt der Annahme zugrunde, dass nicht nur der reine Substanzwert des Bestandes, sondern ein darüber hinaus gehender Ertragswert berücksichtigt werden muss. Dazu zählen zum Beispiel die Kundenstruktur oder die Länge der Kundenbeziehungen. Der Ertragswert beim Bestandsverkauf wird auf der Basis von zwei Faktoren berechnet. Dabei handelt es sich zum einen um die zukünftig zu erwartenden Gewinne und zum anderen um den internen Zins – dieser wird auch als Kapitalisierungszinssatz bezeichnet.
Der zukünftige Gewinn wird auf Basis der bisherigen Gewinne geschätzt. Es werden betriebs- sowie periodenfremde und außerordentliche Aufwendungen und Erträge herausgerechnet.
Der Kapitalisierungszinssatz wird aus mehreren Faktoren zusammengesetzt. Da ist zunächst der Basiszinssatz zu nennen. Jener kann mit der Verzinsung einer alternativen risikolosen Kapitalanlage gleichgesetzt werden. Des Weiteren kommen ein Abzug für den Inflationsschutz sowie der Risikozuschlag hinzu. Alle Prozentwerte werden addiert und ergeben den Kapitalisierungszinssatz.
Die allgemeine Formel für den Ertragswert lautet: Zukünftiger Gewinn multipliziert mit 100 geteilt durch den Kapitalisierungszins.

Kundenwertverfahren
Da nicht zwangsweise jeder Kunde für Ihren Bestand profitabel sein muss, da sie mehr Kosten aufbringen, als sie durch diese einen Gewinn erzielen, berechnet das Kundenwertverfahren eine individuelle Betrachtung eines Kundens. Hierzu zählen Faktoren wie das Potential gewisser Kunden oder deren Marketingaktivitäten. Hierbei werden unterschiedliche Methoden genutzt. Dazu zählt etwa der Customer Lifetime Value (CLV). Bei diesem wird die Profitabilität eines Kunden in Form seines Kapitalwertes auf Lebensdauer geschätzt. Auch die Kundendeckungsbeitragsrechnung kann genutzt werden. Im Zuge dieser werden die Erlöse und der Aufwand für jeden Kunden miteinander aufgerechnet. Bei der ABC-Analyse werden Kunden nach ihrem Umsatz eingeteilt. Besonders große und umsatzstarke Kundengruppen erhöhen natürlich den Wert des Versicherungsbestands. Weiter Methoden werden bei Bedarf ebenfalls eingesetzt, um den Bestandsverkauf fundiert abzuschließen.